Die Sportart
… ist etwa vergleichbar mit der Dressur beim Reiten. Ziel ist die freudige, harmonische, perfekte Zusammenarbeitvon Hund und Hundeführer. Diese Hundesportart wird ausschließlich
mit positiver Motivation durchgeführt.In diesem Satz zeigt sich der hohe Schwierigkeitsgrad
dieser Hundesportart. Die Aufgabe ist es, den Hund sozu trainieren, dass er ohne zusätzliche Motivation (Leckerli,Spielzeug, Herumtoben) über einen langen Zeitraum
(bis zu 20 Minuten) hochkonzentriert arbeiten will. Die Ausführung der einzelnen Übungen soll die Motivationfür den Hund sein. Natürlich darf/soll der Hund
zwischen den Übungen freudig gelobt werden.Seit 2002 existiert eine deutsche Prüfungsordnung, womit dann auch der Weg zu nationalen Meisterschaftengeebnet wurde. Obedienceprüfungen werden bis
zur Weltmeisterschaft durchgeführt.In einer Obedienceprüfung werden die Teams von einem
Ringsteward durch das Turnier begleitet. Auchhierauf muss der Hund vorbereitet werden. Zusammen
mit dem Hundeführer befinden sich Richter und derSteward im Ring. Der Ringsteward plant auch den
kompletten Prüfungsaufbau und -ablauf.Eine Obedienceprüfung besteht aus 10 einzelne Ü-
bungen die, in verschiedene Leistungsklassen gegliedert,von den Teams ausgeführt werden müssen.
Zu diesen Übungen zählen z. B.: Verhalten gegenüberanderen Hunden, 2 – 4 Minuten Ablage, auch ohne dieAnwesenheit des Hundeführers, die Fußarbeit, das Voraussenden in ein durch Markierungen begrenztes Viereck, die Kontrolle auf Distanz, bei der der Hund mehrere aus 10 – 15m Entfernung gegebene Positionswechsel ausführt, Geruchsunterscheidung, bei der aus mehreren Holzklötzchen jenes gefunden werden muss, welches der Hundeführer in der Hand hatte.
Die Ausführung dieser Sportart verlangt dem Hundeführer hohe Selbstdisziplin, Einfühlungsvermögen in
den Hund sowie Freude an exakten Ausführungen ab.Grundsätzlich kann Obedience von jedem Hund ausgeführt werden. Auch wenn keine scheinbar hohe körperliche Anstrengung vom Hund abverlangt wird, muss dieser gesund sein. Aber auch mit leichten Behinderungen (z.B. des Gangwerkes) kann diese Hundesportart ausgeführt werden, denn in erster Linie ist Obedience Kopfarbeit für den Hund.
Zur Ausführung dieser Hundesportart sind nur wenige Utensilien notwendig. Hierzu gehören Markierungen, Pylonen (Kegel), Holz- und Metallapportel, kleine Holzzuschnitte
für die Geruchsunterscheidung und eine Hürde.
Übungen und Punkte der Leistungsklassen
Beginner-Klasse
Koeff.
1 Verhalten gegenüber anderen Hunden 4
2 Stehen und Betasten 3
3 Gebiss zeigen 1
4 2 Minuten Ablage in der Gruppe 3
5 Leinenführigkeit 4
6 Freifolge 4
7 Sitz aus der Bewegung 3
8 Heranrufen aus einem Viereck 4
9 Zurücksenden in ein Viereck 3
10 Apportieren 2
11 Umgang Mensch-Hund 1
Klasse 1
Koeff.
1 1 Minute sitzen mit Sichtkontakt 2
2 3 Minuten liegen mit Sichtkontakt 2
3 Leinenführigkeit 3
4 Freifolge 4
5 Platz aus der Bewegung (Viereck 8 x 8 m) 3
6 Heranrufen aus einem Viereck 3
7 Zurücksenden in ein Viereck 3
8 Sprung über die Hürde 3
9 Apportieren 4
10 Kontrolle auf Distanz (2 Positionswechsel) 4
11 Umgang Mensch-Hund 1
Klasse 2
Koeff.
1 2 Minuten sitzen mit Sichtkontakt 2
2 3 Minuten liegen ohne Sichtkontakt 2
3 Freifolge 4
4 Sitz, Platz aus der Bewegung (Viereck 8×8 m)3
5 Heranrufen mit Steh 4
6 Voraussenden in ein Viereck 3
7 Apport über die Hürde (Holzapport) 3
8 Metallapport auf ebener Erde 2
9 Geruchsunterscheidung aus max. 6 Gegenst. 4
10 Kontrolle auf Distanz (4 Positionswechsel) 4
11 Umgang Mensch-Hund 1
Internationale Klasse 3 (FCI)
Koeff.
1 2 Minuten sitzen ohne Sichtkontakt 3
2 4 Minuten liegen ohne Sichtkontakt 2
3 Freifolge 3
4 Stehen, Sitzen und Platz aus der Bewegung 3
5 Abrufen mit Steh und Platz 4
6 Voraussenden in ein Viereck 4
7 Richtungsapport 3
8 Metallapport über die Hürde 3
9 Geruchsunterscheidung aus 6 Gegenständen3
10 Kontrolle auf Distanz (6 Positionswechsel) 4
Bewertungen
Je Übung können von 5 bis max. 10 Punkte in 0,5er
Schritten vergeben werden.
Übungen, die der Richter mit weniger als 5 Punkten
bewertet, gelten als nicht bestanden.
Die in einer Übung erreichte Punktzahl wird mit dem
jeweils angegebenen Koeffizienten multipliziert. Durch
unterschiedliche Bewertungskoeffizienten der Schwierigkeitsgrade
ergibt sich in jeder Klasse für die Gesamtprüfung
eines Starters eine Höchstpunktzahl von
320.
Die Bewertung der erreichten Punktzahl ist wie folgt
aufgegliedert:
Vorzüglich von 256 bis 320 Punkte
Sehr Gut von 224 bis 255,5 Punkte
Gut von 192 bis 223,5 Punkte
Prüfungen mit dem Werturteil Vorzüglich berechtigen
das Team zum Start in der nächsten Klasse. Dies ist
allerdings kein Muss. Aber einmal in der nächsten
Klasse gestartet, ist für dieses Team dann kein Start in
einer niedrigeren Klasse mehr möglich.
Prüfungen mit weniger als 192 Punkten gelten als
nicht bestanden.
Die Prüfungsergebnisse werden in der Leistungsurkunde
des Hundes dokumentiert.
Sie können auf Anforderung auch im Sportpass
des Hundeführers eingetragen werden.
Informationen gibt es im Internet unter:
www.obedience.de